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zukunft schenken.

Durch die jahrhundertelange menschliche Obhut sind Katzen zu Haustieren geworden und auf uns angewiesen. Eine Katze, die allein vom Mäusefang leben soll, kann sich nicht ernähren. Auf sich allein gestellt geben die Streunerkatzen ein trauriges Bild ab: halb verhungert, geplagt von Katzenseuche, Leukose, Augenkrankheiten, befallen von Flöhen und Würmern. Leben und Sterben bedeutet für herrenlose Katzen Leid und Schmerz.

 

Nur die Kastration der Streunerkatzen kann das Elend lindern. Sowohl der Vermehrung kann entgegengewirkt werden als auch dem Elend, dem sie durch den Hormonschub ausgesetzt sind: Katerkämpfe, Paarungsbisse und daraus resultierende Übertragung von Krankheiten sowie hormonelle Krankheiten.

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Die Geschichte vom kleinen Yannis

2018 war ich mit meinem Mann zum ersten Mal im wunderschönen Griechenland. Direkt zu Beginn in Athen und auch auf unserer weiteren Reise bemerkten wir die vielen Straßentiere – sowohl Hunde als auch Katzen. Aber es war die Situation auf Skopelos, die uns besonders aufgefallen ist – hier gibt es sehr viele Streunerkatzen, die in der Sommersaison vor allem an den Restaurants auf ein kleines bisschen Futter hoffen. Ein kleiner, verwahrloster Streuner har uns dabei besonders berührt – er hat ganz alleine vor einem Supermarkt gelebt und war dankbar für jegliche Aufmerksamkeit – sei es in Form von Futter oder Streicheleinheiten. Stundenlang hat er sich kraulen lassen und dabei geschnurrt wie ein Weltmeister.


Zurück in Deutschland haben uns die Eindrücke von der Not der Straßentiere vor Ort und ganz besonders das Schicksal des kleinen Katers nicht mehr losgelassen. Dank Internet/Facebook habe ich dann Kontakt zu der Tierschützerin vor Ort aufgenommen und mit Ihrer Hilfe konnte der Kater tierärztlich versorgt werden und sie hat ihn weiter betreut.

 

Schlussendlich bin ich dann wenige Wochen später nochmals nach Griechenland geflogen und habe Yannis nach Deutschland geholt. Bei dieser Gelegenheit habe ich auch zum ersten Mal das kleine private Shelter von Natasa kennengelernt und habe sie auf einer ihrer täglichen Fütterungsrunden begleitet. Leider konnte ich wohl schlecht alle Tiere einpacken.


Einem ehemaligen Streuner ein neues Zuhause zu geben, kann ohnehin mitunter schwierig sein – im Falle von Yannis war ich mir jedoch sicher, dass der Bezug zu Menschen und das Bedürfnis nach Nähe sehr ausgeprägt sind. Und Yannis hat es wirklich geliebt – Streicheleinheiten, unbeschwert spielen, ein sicheres Plätzchen für ausgiebige Schläfchen , regelmäßiger Futterservice.

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Leider hat sich relativ schnell herausgestellt, dass er hochgradige CNI hat. Wir haben wirklich alles versucht, aber nach nur ca 1,5 Jahren mussten wir ihn dann über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Einziger Trost war und ist, dass er geliebt wurde und wenigstens ein bisschen Unbeschwertheit genießen durfte.

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Auch wenn Yannis nur so kurz bei uns war – bei mir hat er tiefe Spuren im Herzen hinterlassen. Und damit auch die Gewissheit, dass ich mehr tun möchte für die Tiere auf Skopelos. Die Streunerkatzen werden hauptsächlich von Natasa und einigen wenigen Helfern mit Futter versorgt. Zudem hat sie in ihrem privaten Shelter 32 Hunde und ca 100 Katzen - viele davon krank und/oder älter, so dass regelmäßig Medikamente und Tierarztbehandlungen notwendig sind. Das alles kann sie natürlich nicht alleine finanzieren und ist daher dringend auf Hilfe angewiesen. Bei diesen Überlegungen wurde somit schnell klar – von Deutschland aus ist es vor allem die finanzielle Unterstützung, die sinnvoll hilft. Sachspenden auf eine griechische Insel ohne eigenen Flughafen zu bringen, ist extrem teuer und lohnt sich daher zunächst nicht.

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So gründeten wir 2020 den Tierschutzverein „stray ANIMAL care e.V.“ Ziel ist es, die Situation vor Ort mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu verbessern. In erster Linie versuchen wir finanzielle Spenden zu sammeln. Um die Situation langfristig zu verbessern, sind vor allem Kastrationsaktionen wichtig. Leider ist auch das sehr teuer - die Kastration einer Katze/eines Katers kostet zwischen 45 und 65 Euro.

 

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